Rauch und Nebel

Ich verliere den Boden unter meinen Füßen, da ist kein Halt mehr, nach dem ich suchen könnte. Wozu sollte ich meine Hände von der Zigarettenschachtel lösen? Bloß um mich mit ihnen auffangen zu können? Worauf soll ich schon fallen, wenn da kein Boden ist.

Fallen, ohne aufzuprallen, nennt man doch fliegen. Wovor also habe ich Angst?

Ich weiß weder wonach ich suche, noch was genau mich so verletzt. Du lässt mich nicht los und doch fühlt es sich so an.

Lieber kralle ich meine Hand in die leere Kippenschachtel als in dein Fleisch.

Ich falle ohne Unterlass, seit Tagen schon oder sind es bereits Wochen?

Warum höre ich nicht auf fremde Menschen zum Mittelpunkt meiner Welt zu mache? Ist meine Welt denn wirklich so klein?

Ich bin eine Wendeltreppe, die grundlos in der Leere steht. Immerhin, sie steht noch. Kunstliebhaber bewundern mich. Oh ich weiß wie man euch verführt. Doch ich tue dies wortwörtlich, denn ich führe nirgends hin.

Mich verließ so gut wie alles um mich herum, kein Wunder das ich mich einsam fühl. Ich suche beinahe verzweifelt ein Haus, ein Zuhause in dem ich mich formen und anpassen kann und endich wieder in neue Räume führe und Flure verbinde. Ich würde so gerne ankommen.

(Wo auch immer das sein soll und was auch immer ich dann davon habe, denn nichts fühlt sich so vollkommen an, wie in unserer Vorstellung.)

Ich bin nicht gut darin, pflegsam mit mir umzugehen. Ich bin gut im mich verbiegen, bis ich merke das dieses Haus zu eng für mich ist und ich Teile von mir abschlagen müsste um hinein zu passen.

Wer hat entschieden das Glück und Freude ein dauerhafter Zustand sein soll? Wer hat mir erlaubt dich festzuhalten? Ist lieben nicht manchmal bloß Egoismus? Warum reichen mir unsere Momente nicht? Bloß weil ich weiß, das sie vorbei gehen?

Wenn ich so viel Antrieb, so viel Zuneigung, Geduld und Euphorie für mich selbst empfinden könnte, wie für dich, oh es würde mir gut gehen.

Doch ich kann mich nicht lieben, höchstens aktzeptieren und wenn ich ehrlich bin, dann reicht mir das nicht. So wie ich mir nie reiche. Egal wie oft ich mir die Füße blutig renn und wie häufig ich die Monster besiege. Ein fremder Mensch hat gelächelt, allein das reicht um ihn zu lieben und zu aktzeptieren. Doch ich muss tausend Hürden nehmen, um mich nicht zu hassen.

Meine Welt verliert alle Farben, es zieht mir den Boden unter den Füßen weg und lässt mich versinken im Nebel meiner Angst und Einsamkeit. Da ist kein Halt. Dabei bin ich nichtmal allein. Ich weiß nicht was es ist, was mir die Luft abschnürrt.

Ich sehen mich danach die Zigarette aus zu machen und stattdessen deine Hand zu nehmen. Lass uns kein Haus, sondern eine ganze Welt erschaffen und bitte, lass mir Raum. Ich möchte einmal nur mehr sein, als eine Wendeltreppe, die ins leere führt.

Zwischen uns ist Glas gewachsen, von außen kaum zu sehen. Wann haben wir nicht aufgepasst? Jahre und Tage vergehen und wir haben uns mal ständig, dann häufig und jetzt bloß ab und zu noch gesehen. Früher warst du so nah, seele an seele gepresst. Heute wollen wir Körper an einander pressen, doch da ist Glas zwischen uns.

Du warst der Felsen meiner Welt, heute stehst du daneben. Ich nehm es dir nicht übel. Aber uns.

Da ist ne dicke fette Scheibe und ich weiß nicht wie ich sie einschlagen soll. Sie wird immer dicker mit jedem Tag.

Da sind Wände um mich herum gezogen, die niemand mehr durchdringen kann. Du warst mal mit am nächsten an mir dran.

Da sind Mauern, da sind Gräben, von außen nicht sichtbar doch unüberwindbar. Du läufst noch heute darüber, du kennst mich so gut und doch, doch kommt deine Wärme kaum noch bei mir an.

Mauern sind gut, sagte mein Lektor und doch, doch musst du ein paar Menschen rein lassen, sonst wird es sehr einsam darin.

Eure Wärme wird nicht mehr durch die Wände transportiert. Ich habe so viele Menschen verloren und weiß nicht ob ich sie jeh wieder find.

Ich laufe weinend durch die Nächte, früher hättest du das gewusst.

Ich bin zu lange wach und befürchte jetzt schon den morgen, ich weiß nicht wofür ich aufstehen soll. Ich weiß nicht warum ich leb.

Mir ist kalt in meiner Zelle aus Angst und befangenheit.

Und doch sitze ich vor dem Therapeuten und weiß nicht was ich ihm erzählen soll. Es wird seit Jahren kaum merklich besser und doch ist es gerade besser denn jeh. Und doch will ich gerade mal wieder nicht leben.

Doch das ist nicht schlimm, solange ich nicht sterben will.

Atmen:oder was ihr Leben nennt

Ich habe immer mehr um meine Luft kämpfen müssen als ihr.

Fakt ist, das es fast immer schon so war.

Nach dem Kindergarten musste ich mich anstrengen, um atmen zu können.

Ich musste kämpfen um mit mir klar zu kommen.

Ich wollte größer sein, als ich war.

Aber vorallem hatte ich feste Glaubenssätze im Kopf, von denen ich bis heute nicht weiß, woher sie kamen.

Der Missbrauch hat alles verschlimmert und die Flashbacks hatte ich vorher nicht.

Nachdem dieses Monster mich benutzt hatte, wusste ich, das ich nie in Frieden mit mir leben kann.

Vorher hatte ich Hoffnung…

Es war nie leicht, ich dachte ich wäre zu hässlich, zu anders, zu dumm.

Mit 10 Jahren bekam ich meine Periode, viel zu früh!

Mit ihr veränderten sich meine Hormone, mein Sexualtrieb entsprach nicht meinem Alter, meine Brüste auch nicht.

Mein Kopf schon! Ich war Kind.

Ich hatte klassische Rollenbilder im Kopf, eine Frau ist nur schön und liebenswert, wenn sie einen Mann hat, der ihr das sagt.

Ich war aber 10. Mit „Mann“ meine ich Klassenkameraden, Jungs die 10 sind und sich noch nicht für Mädchen interessieren.

Das änderte sich schlagartig mit 11,12 Jahren.

Mit mir in der Schule zu sprechen war peinlich. Ich war ja die komische, die auch immer zu körperbetont herumlief.

Aber ich dachte, mein Körper seie das einzig schöne an mir.

Was naheliegnd ist, wenn man nie beachtet wurde und einen plötlich Jungs im Schwimmbad hübsch fanden. Und die Jungs aus meiner Klasse schrieben mir Abends heimlich das sie mich schon gerne mal auf eine erotische Art kennen lernen würden.

Wie soll man in so einer Welt verstehen, das man mehr als das sein darf?

Mit 12 hatte ich mein „erste mal“ unfreiwillig, mit einem Fremden, 31 jährigen Monster, bei mir Zuhause! Dem einzigen Zuhause, das ich jeh hatte. Denn er hat es mir genommen.

Als alles raus kam war meine Mutter so wütend, das ich trotz psychosomatischem Kotzen in der Schule und in der Ganztagsbetreuung blieb, nur um nicht nach Hause zu müssen.

Ich dachte wirklich, er hätte keinen Sex mit mir gehabt.

Ich habe es ihr geschworen und es dem Polizisten bei der Beratung gesagt. Und ich hielt es für wahr, bis ich dachte ich hätte ein Kind verloren, da ich eine Blasenentzündung bekam und Blut pinkelte.

Erst da viel mir der Schmerz ein, wie ich versuchte ihn von mir zu treten. Wie wir immer abbrechen mussten weil es so sehr weh tat. Wie ich jedes mal hoffte es würde irgendwann bluten und dann aufhören weh zu tun.

Ich weiß noch wie er immer Nachts angerufen hat und ich habe während des Telefonats Hausaufgaben gemacht, um nicht einzuschlafen. Übermüdet saß ich in der Schule. Aber mein Klassenlehrer fand schön, das ich endlich wieder Hausaufgaben machte.

Ich fand ihn weder attraktiv, noch irgendetwas erregend. Ich hatte nur so fest im Kopf, ich müsse das tun!

Er hat mir erzählt seit wie vielen Tagen wir schon „zusammen“ wären. Ich MUSSTE ihn „Schatz“ nennen, sonst war er beleidigt. Er erzählte mir wie sehr er mich liebe. Er verbat mir es jemandem zu erzählen. Und doch wollte er mit mir in den Urlaub fahren…

Ich habe mich ihm gegenüber schuldig gefühlt, da ich ihn nicht liebte. Doch als ich all meinen Mut zusammennahm um ihn anzurufen, weil ich am ganzen Körper gezittert hab und deshalb auch nicht in der Schule war und ich ganz genau wusste das es an ihm lag, erzählte er mir am Telefon nur wie „schön“ der letzte Abend gewesen wäre und ich wusste nicht mehr was ich sagen wollte und auch nicht mehr wie weh er mir tat und das er Sex mit mir hatte.

Es war der Wintergarten, in dem ich so gerne mit unserer Katze gesessen hatte. In dem ich gerne mit Mama saß wenn sie rauchte, in dem so viel schönes passiert ist, mit den Nachbarskindern oder bei Grillpartys. Ich hatte den Wintergarten sehr gemocht, ich hatte dort mal stundenlang bei Schnee auf meine Mama gewartet weil ich meinen Schlüssel vergessen hatte. Doch all diese schönen Erinnerungen verblassten, da ich danach diesen Wintergarten nie wieder betreten konnte, ohne daran zu denken.

Es war mein Hochbett, in meinem ersten eigenen Zimmer. In diesem Bett waren wir bloß einml, weil ich krank war und meine Mama arbeiten und meine Schwester in der Schule war… Aber ich habe nie wieder solche Schmerzen gespürt wie an diesem Tag. Ich spüre sie noch Heute. Wie ein Dolchstich in meine Vagina und seine hässliche Fresse über mir, meine Beine über seinen Schultern. Ich trat ihn von mir runter, nur damit er es zwei Minuten später erneut tat.

Bis Heute habe ich oft das Gefühl, das mein Körper gar nicht mir gehört.

Wir haben einen Bewegungsmelder angebracht, nachdem er in unser Haus eingebroch ist, nachdem alles bekannt war. In der Nacht mussten wir aus unserem eigenen Haus fliehen und bei Freunden schlafen. Meine Schwester sah oft sein Fahrrad noch auf dem Friedhof gegenüber und es war immer das selbe Taxi, das an unserem Wohnort vorbei fuhr…

Ich habe manchmal gehofft, das er bei uns einbricht, damit ich ihn abstechen kann. So bin ich nicht und war ich nie aber er hat mir beigebracht was Hass bedeutet.

Vor Gericht wurde deutlich das er Frau und Kinder hatte, das jüngste ein paar Wochen alt.

Ich kann nicht vergeben, nicht vergessen und nicht verzeihen.

Ich habe lange versucht zu verstehen… es gelang mir nicht.

Seit diesem Tag muss ich nicht mehr nur kämpfen um zu atmen, ich muss auch damit klar kommen immer wieder keine Luft mehr zu kriegen und zu hyperventillieren oder zu erbrechen.

Ich muss damit leben kaum schlafen zu können, andauernd von ihm zu träumen oder wach an ihn zu denken.

Mein Körper ist nicht mehr mein Zuhause, höchstens noch Mittel zum Zweck.

Ein Heimatgefühl habe ich nie wieder empfunden, da halfen nichtmal die Katzen.

Ich kann keine Beziehung führen, weil ich flashbacks bekomme, wenn jemand so „liebevoll“ mit mir umgeht wie er es scheinbar tat. Ich kriege Panikattacken wenn mich jemand „Schatz“ nennt, der männlich ist. Ich kann nicht mehr klar denken und spüre sofort den Schmerz, wenn jemand Haargel trägt das so riecht wie seins.

Er hat mir alles genommen was mir wichtig war.

Ich hatte dmals das Gefühl, das ich damit meine Familie zerbrochen hab.

Viel zu lange habe ich mich schuldig gefühlt, weil ich es zugelassen habe.

Er bekam eine Freiheitsstrafe von 3 Jahren und ein paar Monaten.

Das Gerichtsverfahren ging 5 Jahre und mein Leiden endete bis Heute nicht.

Du hast in mir eine Welt zerbrochen.

Ich musste wieder neu anfangen zu vetrauen, mich auf Menschen einzulassen, ich bin dabei noch unzählige male auf die Fresse geflogen und es war weder der letzte Missbrauch, noch die letzte Vergewaltigung aber nichts konnte mich mehr so sehr verletzen. Heute kann ich mich besser wehren und besser Grenzen setzen.

Es fällt mir schwer zu atmen, es fällt mir schwer zu leben, an manchen Tagen und in vielen Nächten würde ich viel lieber aufgeben.

Aber ich träume immernoch von einer gerechteren Welt, in der Liebe und Aktzeptanz mehr wiegt als verletzende Fragen.

Als ich nach 2 gescheiterten Suizidversuchen wegen Selbstmordgedanken in die Klinik ging, musste ich mir dananch von Mitschülern die mich kaum kannten anhören, das jmd der sich umbringen wolle, dies auch tun würde.

Menschen urteilen gerne schnell über Dinge, zu denen sie keinen Zugang haben und von denen sie sich abgrenzen wollen.

Die meisten Menschen wollen auch nicht die Wahrheit hören, wenn sie sagen „Ehrlichkeit ist mir wichtig“ meinen sie meistens „belüg mich so, das ich es nicht herausfinde“.

Ich will manchmal nicht leben, das ist nicht schön aber wahr.

Ich habe manchmal Alpträume und denke mein Sexleben und mein Körpergefühl seien nicht normal. Aber wer bestimmt das!?

Viel wichtiger ist, fühlst du dich wohl bei dem was du machst und hast du ein gutes Gewissen?

Meiner Familie gegnüber habe ich das nicht. Aber ich weiß das dies auf Gegenseitigkeit beruht und diese Wunden noch Zeit brauchen, bis sie aufhören sich immer wieder aufs neue zu entzünden.

Ja ich wollte Gestern Nacht bei dir sein.

Schon möglich das du das gespürt hast.

Auf einer Ebene sind wir vielleicht Seelenverwandt.

Doch Heute Nacht steh ich da drüber.

Du tust mir nicht gut und das liegt nicht nur an meinem hohen Anspruch.

Du kamst und ich liebte und heute gehe ich.

Und ich weiß und ich verstehe nicht, warum du versuchst mich aufzuhalten.

Ich gehe Wege, die du nicht findest. Ich gehe sie mit einem Lächeln.

Du bist nicht mehr mein Weg.

Gestern Nacht habe ich überlegt dich anzurufen und es brauchte so viel Kraft dies nicht zu tun.

Heute Mittag laß ich deine Nachricht.

Zu spät, zu leer und schon wieder so viele Vorschläge, die du vor Montan hättest umsetzen können. Und hätte ich dir geantwortet, du hättest es doch wieder nicht getan.

Ich kann tausend lieder über Selbsthass schreiben und liebe ich mich, so glabt ihr mir nicht.

Irgendwann werde ich in solchen Nächten nicht mehr an deine Arme denken sondern mich in meine schließen, wohlwollend wissend, das ich mich halten kann.

In aller Konsequenz und nicht bloß wenn ich mich entferne.

Vorwürfe bringen mich nicht weiter. Ja, ich spreche von mir und nicht mehr von dem „uns“ das es nie gab.

Warum denke ich überhaupt noch über dich nach?

Dafür das du so lange Hauptbestandteil meines Kopfes warst, ist es fast als wäre ich geheilt.

Ich erhole mich von dir, wie von einer schweren Erkältung.

Mein Therapeut hat gesagt „alles was hilft“.

Er hatte recht, du hilfst mir nicht.

Du sagst du willst nicht verschmelzen und suchst dennoch Kontakt.

Du sagst du kannst mich nicht lieben mit dem was ich mach.

Ich kann dich lieben, trotz und wegen allem. Aber ich will es nicht mehr!

Du bist nicht schlecht, du tust mir nur nicht gut.

Ist es dein Egoismus oder dein Übermut?

Tierliebe ist auch zu erkennen, für das Tier nicht das richtige Zuhause zu sein,

wann siehst du es ein?

Du kannst mir nicht geben was ich brauche und du bist nicht gerade verhandlungsbereit.

Ich weiß nicht was du aus mir ziehst und was du von mir willst.

Aber ich will es nicht mehr.

Gestern Nacht hätte ich dich beinahe angerufen.

Heute Mittag habe ich nicht geantwortet.

Das alles sind Schritte von dir weg und in die richtige Richtung.

Ich will loskommen, lass mich gehen.

Es wäre sicherlich leichter einfach nicht ich zu sein.

Und doch ist es so schön.

Ich bin nicht hier um mich anzupassen, ich muss nicht in die Gesellschaft gehören.

Ich bin 20, lebendig und ich weiß das meine Augen viel gesehen und mein Herz viel gefühlt und mein Rücken viel getragen hat.

Ich habe so lange versucht euer Korsett zu tragen doch nun befreie ich mich.

Ich bin volljährig, weit entfernt von erwachsen und doch kein Kind mehr.

Ich mache Fehler und ich mache Dinge richtig.

Es tut mir leid das ihr statt mir leidet.

Ich tue es nicht mehr und ich habe gehofft das euch das genauso befreit wie mich.

Das kann doch nicht die Lösung sein sagst du.

Ich bin 20. Ich bin noch nicht bei der Lösung. Ich bin nur auf dem Weg.

Auf meinem Weg! Und doch bin ich hier nicht allein.

Ich bin dankbar für jeden Menschen der einen Atemzug mit mir teilt.

Die Demonen sind lauter als mein Verstand

Der Moment vergeht. Doch das Gefühl bleibt für immer. Da ist niemand der mir den Halt geben kann, den du mir in diesen Nächten namst. Da ist nichts überraschendes an meiner Angst vor der Nacht. Du kamst rein, wenn es dunkel war. Ich war alleine und konnte mich nicht vor dir wehren. Ich hatte gelernt auf Fragen mit der richtigen Antwort zu reagieren. Egal was meine Emotion war. Ich habe gelernt ja zu sagen, auch wenn es mich rötet, solange ich wusste, das ein nein nicht erwünscht war. Ich wollte dir nicht vor den Kopf stoßen. Also stießt du in meinen Körper ein.
Der Moment ist vorbei.
Meine Wunde bleibt für immer.
Ich liege hier und bekomme keine Luft. Man sollte meinen, ich hätte mich längst daran gewöhnt.
Ich hatte Träume weißt du? Ich hatte Ziele, Wünsche und Ideen.
Sie alle wichen diesem Schmerz und dieser Angst und der einzige Wunsch der alles ersetzte ist der, das es endet.
Es ist unfair wie viel ich kämpfen muss nur um nicht zu ersticken.
Ich fühle mich schutzlos, klein und schwach und träume von armen die mich vor allem bewahren.
Arme, die ich auf längere Sicht nicht aushalten kann, weil Nähe mir unendlich schwer fällt. Nähe, die nicht an Bedingung geknüpft ist. Menschen, die auf eine Frage meine eigene Antwort wollen. Ich muss lernen allein zu schlafen, muss lernen allein zu sein. Aber ich habe Angst vor der Nacht, vor ihren Demonen und dem Geruch deines Haargels. Ich hatte Träume und Wünsche und Ziele und jetzt hab ich nur Schmerz. Ich habe mal wirklich gerne gelebt, heute kann ich mich kaum noch erinnern wie das eigentlich geht.
Du hast alles gute aus kir heraus gesaugt und ein Kind hinterlassen das sich an Menschen festkrallt wie an Rettungsankern. Du bist in mich eingedrungen und hast meinen Körper nie wieder verlassen. Ich zitter noch immer, meine Lunge will keinen Sauerstoff rein lassen, mir ist kalt und schlecht und ich rieche dein ekliges Haargel. Mir ist schlecht und ich fühle mich wütend und geschwächt zugleich. Ich wollte Heldin und nicht nur überlebende sein. Und doch bin ich erstaunt, das ich zumindest das noch bin. Ich würde mir wünschen du würdest dich bloß eine Nacht so fühlen, wie ich mich seitdem jeden Tag. Du würdest die Klippe hinunter springen und in der Hölle bereuen was du tatst.
Doch stattdessen gingst du zu Frau und Kindern, das jüngste ein paar Wochen alt. Lügst im Gerichtssaal und wagst es mir ins Gesicht zu sehen.
Du bist das ekligste was ich jeh erfahren musste und ich dachte so lsnge ich hätte all das verdient. Ich liege hier in meinem Bett und es ist bloß eine von tausend Nächten, in denen ich nicht weiß, wie ich sie überleben soll.

Unschuldiges, unverbrauchtes, kindliches Lächeln…

Das ich dich überlebt habe bleibt ein Wunder, über das ich mich bis heute nicht immer freuen kann.
Ich bin erstaunt, wie viel Leid ein Mensch tragen kann.
Ich bin mehr als verwundert das ich noch atmen kann.
Ich habe durch dich ganz konkret viel gelernt:

Vor dir wusste ich nicht was Hass ist. Vor dir wusste ich nicht von wem meine Mutter spricht wenn es um böse alte Männer ging.
Ich wünschte oft, ich könnte meine Augen schließen und mein Kopf würde das rattern ausstellen. Ich wünsche mir oft, ich hätte keinen Blick für all den Ekel und ich würde Kinder als unbeschwerte niedliche Wesen sehen und nicht als eine Sandburg die es zu beschützen gilt. Und doch wünsche ich mir, das sie jeder beschützen will.
Ich werde ohnmächtig bei dem Gedanken an Menschen, die mir wiederfahren sind. Ich will schreien und sie fern halten von allen, die ich sein könnten.

Ich will helfen, will retten aber ersticke bloß meine Tränen im Kissen:
Es ist zu spät.
Für mich gab es keine Rettung.
Du hast mich zerstört und all meine Puzzleteile werden nie wieder in einander passen.
Das weiß ich und man sieht’s mir an.
Ich wünschte ich könnte jeden Menschen lieben.
Es gibt so viele tolle Menschen auf der Welt und den meisten werden wir nie begegnen.
Ich wünschte du wärest einer davon.
Jemand an dem man einfach vorbei läuft oder über dessen blicke man sich kurz Zuhause noch ärgert.
Ich wünschte es gäbe dich nicht.
Ich wünschte es gäbe keinen von euch.
Ich habe wirklich immer geglaubt, das Menschen immer Gründe haben. Das alles was passiert, wenn schon keine Rechtfertigung, dann zumindest eine Begründung hat.
Ich habe aufgehört zu suchen.
Ich hatte viel Sex, guten und schlechten, ich weiß wie sich extase anfühlt und auch wie sich Erregung zeigt. Ich erkenne wenn ich jemandem wirklich Lust bereite.
Das habe ich bei euch nicht.
Warum zerstört ihr meine Seele, für etwas das euch nichts zu geben scheint?
Nur für die Idee? Einfach mal ein Kind missbrauchen, muss man ja mal gemacht haben!? Wie krank ist das!?
Und auch als ich älter war, warum habt ihr nicht zugehört, als ich sagte „ich kann meine Grenzen nicht setzen. Ich will nicht nochmal mit dir schlafen“. Warum habt ihr euch eine Stunde lang mit mir emphatisch unterhalten um mir dann doch nur aufzuzeigen daß ihr meine Schwäche liebend gerne missbraucht. Du hattest Frauen, die gerne mit dir geschlafen haben. Wozu musstest du mich nehmen, die gesagt hat sie will dich nicht? Und auch dir hat es keine extase gebracht. Wie auch? Ein regungsloser, dissozierender Körper ist halt nicht das must have… Und trotzdem hast du es immer wieder wiederholt. Und ich dachte du wärest ein Freund.

Damals konnte ich mich nicht wehren. Habe es nicht gelernt. Was ist das für eine Welt, in der ich lernen muss selbstbewusst durch die Straßen zu gehen und mit niemandem zu reden, um mich nicht zu gefährden. Sexueller missbrauch passiert bereits beim Fremden den Weg erklären.
Was ist das für eine Welt, in der ein „ich will nicht mit dir schlafen“ nicht ausreicht? Was ist euer Gewinn dabei?
Wer hat mir beigebracht es seie unhöflich vor seinem Orgasmus zu gehen, selbst wenn ich mich unwohl fühle? Warum rechtfertige ich mich wenn ich nicht mit wem fremdes reden will? Warum seht ihr nicht was hinter eurem Orgasmus passiert?
Damals habe ich mitgemacht und funktioniert. Danach versucht zu kommunizieren, hat nie funktioniert.
Dann habe ich angefangen nicht mehr mitzumachen, durfte mir Dinge anhören wie „stöhn doch mal lauter“ oder „beweg dich doch mal“. Wenn ich mich nicht bewege und auf deine Berührungen weder reagiere noch eingehe, dann liegt die Möglichkeit nahe, das ich nicht ficken will!!! Aber darauf kamt ihr nie denn es gibt ja keinen Grund mit EUCH nicht intim werden zu wollen.
Heute kann ich Grenzen setzen. Kann wenn mir etwas gar nicht passt vor deinem Orgasmus abbrechen. Heute schmeiße ich dich raus oder gehe nach Hause.
Ich habe dir geschrieben das es krank ist, wenn du mir sagst du hättest mich gerne gefickt als ich noch jünger war. Ich bekomme ne Panikattacke während du mir aufgegeilt und kurz vorm kommen erzählst wie jung ich aussehe und wie geil dich das macht und das du Mitte 40 jähriger es eigentlich gerne mit minderjährigen machst.
Ich habe dir geschrieben das du dir Hilfe suchen solltest. Ich habe dir geschrieben wo Anlaufstellen für Menschen mit Pädophilen Tendenzen sind. Ich habe mich heute morgen dreimal übergeben.
Ich bin nicht zur Berufsschule gegangen.
Ich habe dich raus geworfen, doch ich hätte dich verprügeln sollen. Gewalt mag nicht die Lösung sein aber manchmal erscheint sie mir im Nachhinein als einzig angemessene Reaktion.

Ich habe lange überlegt ob ich diesen Text wirklich poste, habe mich aber jetzt doch dafür entschieden. Ich bin kein Mensch, dem schweigen liegt.

Du hast mir meine Leichtfüßigkeit, mein Selbstvertrauen und mein Zuhause genommen.

Alles an Sicherheit, was ich erfahren durfte, hast du zu nichte gemacht.

Du bist bei uns eingebrochen, wegen dir haben wir einen Bewegungsmelder im Garten gehabt.

Wegen dir sind wir Nachts aus dem Haus geflohen.

Aus meinem Zuhause.

Wir mssten umziehen. Nach dir war ich nie wieder ich.

Du hast mein Herz vergiftet und meinen Magen in ein Vakuum verwandelt.

Du hast mich festgehalten, mich für deine Zwecke missbraucht.

Du hast mir ein Bild von Liebe und Beziehung vermittelt, das aus Zwang bestand.

Du warst bei mir Zuhause, du warst in meinem Bett.

Du hast mich gezwungen zu lügen.

Vor dir war ich ein ehrlicher Mensch.

Du hast mich krank gemacht, bis Heute.

Ich werde nie wieder die sein die ich war.

Du hast den Menschen umgebrach, der ich geworden wäre.

Du bist schon so lange nicht mehr da und doch trage ich dich immer auf meiner Haut.

Ich werde nie aufhören zusammenzubrechen, wenn der Geruch deines Haargels mit Zigarettenrauch vermischt über meine Schultern kriecht.

Ich werde nie aufhören können Sex mit dir zu verbinden, ganz egal mit wie vielen ich schlafe.

Du warst nur eine einzige Person.

Aber du hast mich so kaputt gekriegt, das es heute gar kein anderer mehr kann.

Das was von mir übrig ist, fühlt sich an wie morsches Holz, ein vergammelter Apfel, eine Idee die nicht aufgeht.

Du bist der Grund, aus dem ich niemals Kinder will.

Du bist was ich unter meiner Haut trage wie Krätze.

Und egal wie oft ich mir Hautstreifen von den Armen ziehe, du bleibst doch mit all diesem Schmerz und all diesem Ekel immer in mir.

Du hast mein Herz vergiftet und meinen Magen durch ein Vakuum ersetzt.

Und trotz allem kannst du leben und ich kann es nicht!

Erklär mir wie ich atme

Ich entferne mich immer weiter von der Welt.

Oh wie gerne würde ich in den Ozean schwimmen und alles hinter mir lassen.

Wie gerne den Kopf unter Wasser drücken.

Nicht mehr gegen die Wellen ankämpfen.

Nie wieder den kalten Wind an den Ohren spüren.

Ich würde euch alle vermissen aber das wäre nicht neu.

Ich vermisse eh jeden Tag.

Ihr würdet trauern und ich Scherben hinterlassen aber vielleicht würdet ihr eines Tages verstehen..

Ich habe keine fest stehenden Pläne.

Ich habe bloß Träume.

Wenn ich in drei Jahren noch lebe, dann ist das bereits ein Grund zu feiern.

Meine Garantie ist bereits zu meinem 15. abgelaufen.

Ich bin dem Tod so oft von der Schippe gesprungen, das ich glaube er will mich nicht.

Doch meine Depression schlägt ihre Krallen in mein Fleisch so tief sie nur kann.

Ich weiß das sie mich umbringen will und ich glaube fest daran das sie es eines Tages schafft.

Also erzähl mir, wie ich leben soll.

Wie viele Jahre darf ich frei drehen?

Was will ich mit einer Familie? Wie soll mein Kind verstehen, das die Mama ihm das Leben schenkte, es selbst aber nicht zu schätzen weiß!

Das ist mein Grund, deine Tochter nicht kennen lernen zu wollen.

Ich habe nie um Sauerstoff gebeten und ich halte meine Geburt für den größten Fehler meiner Mutter.

Wenn ich in drei Jahren noch lebe, dann mache ich gerade alles richtig.

Ich will leben, ich stehe irgendwie auch in dieser Verantwortung.

Aber mich überfordern die Katzen, die in meine Wohnung machen.

Ich heule die ganze Nacht, weil mein Hund sich erbricht.

Ich fühle mich als würde ich meine Arbeitskollegen im Stich lassen obwohl ich so dankbar bin Urlaub bekommen zu haben.

Ich schaffe es nicht zur Bank zu gehen um eine neue Bankkarte zu beantragen.

Vom neuen Perso ganz zu schweigen.

Gefühlt bin ich schon mit atmen überfordert und meine Nächte fühlen sich beinahe tödlich an.

Also erklär mir bitte nochmal meine Welt.

Wenn das was du erzählst der Grund für deine Sorgen sind, dann weißt du nicht welche Kriege ich täglich führ.

Es braucht keine fremden Männer, um mich kaputt zu machen.

Das kriege ich mittlerweile wirklich gut alleine hin.

Ich hatte bloß gehofft, du würdest mich sehen, wenn schon nicht verstehen.

Wenn du willst das es mir gut geht, dann halt mich fest und sei da oder geh aber dann geh für immer.

Ich bin aufrichtig, ich lüge dich nicht an, ich verheimliche und romantisiere nicht, ich lieb dich mit allem was ich habe und bin.

Und doch ist auch dir nur wichtig, wer sich an meinem Körper wärmt.

Als würde das meinen Wert bestimmen, als würde das einen Menschen ausmachen, als wäre es schlimmer neben wem fremdes zu liegen, als jede Nacht Panikattacken zu kriegen.

Ich habe vor niemandem mehr größere Angst als vor mir.

Ich bin die, die so oft auf mich losgegangen ist und Kopfgeld auf mich ausgesetzt hat und die versucht mir einzureden, meinen Wert würdest du bestimmen.

Ich werde mich eines Tages umbringen, fühle mich wie in einem Buch in dem einem das Ende verraten wurde.

Mich interessiert meine Geschichte nur bedingt.

War nie ein fan von langezogenen Dramen und doch ist mein Hauptgrund zu atmen, das ich schon zu alt bin um jung zu sterben.

Das Finale mit 15 hat doch Steal oder nicht?

Aber Suizid mit 20? Komm, ich bitte dich.

Das mit den Drogen hat nicht funktioniert, an den Tabletten bin ich auch nicht krepiert und der Föhn in der Wanne ist nicht explodiert.

Und doch fühle ich mich nicht wie eine überlebende, mehr wie eine vor sich hin verwesende.

Die Zeit die mir bleibt krall ich mich an allem fest, was mich auch nur einen Funken Halt erhoffen lässt.

Also lass mich los, wenn du mich nicht halten willst.

Vertrau mir, ich schaffe es mich an dir aufzuhängen.

Diese Geschichte wurde schon tausend mal erzählt und ich bin so müde dir zu erklären, welche Wunde du in meinem Margen bist.

Erklär mir nochmal welche Luft ich atme und wie ich nach deinem Maßstab leben kann.

Bitte erzähl mir nochmal, du rufest mich an.

Bitte verlange nochmal mit all deiner Arroganz, das ich all deine Verhaltensweisen tragen kann.

Und bitte erklär mir dann noch einmal, das ich dir nicht reiche und du DIESEN Weg nicht mit mir gehen willst.

Um dann am Telefon zu sagen, dir seie wichtig wies mir geht.

Aber in Wahrheit bist du bloß ein Mann und dir ist wichtiger, mit wem sie schläft.

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